BLOGBEITRAG

ARC5 Piktoram body®evolution

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News & Tipps

P33

ARC - the architecture of range

Erstellt am:

28.10.2025

Ort:

Pergamentergasse 33A

Level:

Alle

ARC5 Piktoram body®evolution
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ARC – Die Einfachheit der Beweglichkeit

Teil 1 der ARC-Philosophie-Serie:

Minimalismus, Spannung und die Wahrheit über verkürzte Länge


Die effektivsten Systeme sind einfach.

Nicht, weil sie weniger tun, sondern weil sie alles Überflüssige weglassen.

Das ARC-System folgt diesem Prinzip. Fünf Bewegungen genügen, um die natürliche Ordnung des Körpers wiederherzustellen – so wie im Hardstyle-Training fünf (+1) fundamentale Muster genügen, um Kraft, Kontrolle und Haltung zu formen:

Squat, Hinge, Push, Pull, Carry (+ Groundwalk).

Diese Reduktion ist kein Rückschritt, sondern Rückkehr.

Zum Ursprung, zur Essenz, zur ARC-Tension – jener aktiven Spannung in der Länge, die Kraft, Elastizität und Bewusstsein vereint.


Von Hardstyle zu ARC – Spannung als universelles Prinzip

Im Hardstyle sprechen wir von Pre-Tension:

der bewussten Spannung vor der Bewegung, die Kraft bündelt und Energie auflädt.

ARC überträgt dieses Prinzip in eine neue Dimension:

von der Kompression zur Expansion. Von Spannung in die Mitte – zu Spannung in die Länge.

ARC-Tension ist die Umkehrung von Pre-Tension - so wie Jing der Antagonist von Jang ist: grundverschieden in der Richtung, doch erst in ihrer Vereinigung vollständig.

Sie beschreibt jene kontrollierte Aktivierung, die nicht zusammenzieht, sondern verlängert – ein dynamischer Zustand, in dem Kraft und Raum gleichzeitig entstehen.

Wo Hardstyle Energie komprimiert, öffnet ARC den Körper, um sie zirkulieren zu lassen.


Der Mythos der Muskelverkürzung

Es gibt in Wahrheit keine „verkürzten Muskeln“.

Biokinematisch betrachtet verändert kein Muskel dauerhaft seine Länge. Was wir als „Verkürzung“ bezeichnen, ist in Wirklichkeit eine neuromuskuläre Daueraktivierung – ein anhaltendes Kontraktionsmuster, das Spannung nicht mehr loslässt.

Diese Muster entstehen aus Schutz, Gewohnheit oder Fehlspannung:

Ein Muskel bleibt aktiv, weil der Körper Stabilität erzwingen muss, wo eigentlich Balance herrschen sollte. Das Resultat ist kein „zu kurzer Muskel“, sondern ein zu dauerhaft angesteuerter Muskel, dessen Gegenspieler in Passivität verlernt, Raum zu schaffen.

ARC zielt darauf, diese Muster zu entkoppeln – nicht, indem du dehnst, sondern indem du neu aktivierst.

In Länge, in Kontrolle, in Bewusstsein.


Biomechanik hinter ARC

mobility – reach – range

Beweglichkeit entsteht nicht durch Nachgeben, sondern durch Kontrolle in Länge.

ARC folgt dem Flexible Steel Prinzip der 3 S’s of Stretching nach Jon Engum:

  • Strength,

  • Space,

  • Spread.

Kraft (Strengt) hält den Muskel aktiv, Platz (Space) entsteht durch aktives Strecken in Länge, und Verteilen (Spread) bedeutet, das die auslösende Kraft nicht lokal isoliert - sondern den ganzen Körper einnehmend, weitergegeben wird.

Grundsätzlich arbeitet der Körper aktiv gegen die Schwerkraft. Schwerer oder leichter machen wir es uns dabei in der Ausrichtung, also im Neigungswinkel. Aufrecht an der Wand, frei im Raum stehend oder auf einer simplen Konstruktion, die deinen Körper in die Horizontale bringt.

Im P33 haben wir eigens dazu eine archaische Konstruktion aus Eichenstämmen errichtet.

ARC nutzt exzentrische Muskelarbeit unter Spannung und Länge. Dadurch entstehen neue Sarkomere in Serie, also hintereinander geschaltete Kontraktionseinheiten – der Muskel wächst in seiner funktionellen Länge, nicht nur im Umfang.

Im Gegensatz zur klassischen Hypertrophie, bei der Muskelfasern durch parallele Myofibrillenzunahme dicker werden, fördert ARC eine architektonische Neuorganisation:

  • mehr Beweglichkeit unter Last,

  • größere Kraft über den gesamten Bewegungsradius und

  • ein elastischeres Muskelverhalten.

ARC schafft Länge, wo Hypertrophie Volumen schafft – und integriert diese Länge in eine kontrollierte, aufgerichtete Haltung. So entsteht Reichweite und Stabilität über den gesamten Bewegungsradius. So entsteht Kraft, auch auf Distanz.

"Strength that is not applied is weakness." (Pavel Tsatsouline)

ARC ist biomechanisch präzises Mobility-Training:

Stark in der Länge. Beweglich unter Spannung. Aufgerichtet in jeder Achse.


System statt Segment

Der Körper funktioniert nicht in Einzelteilen.

Jede Bewegung ist ein orchestriertes Zusammenspiel aus Spannung, Gegenspannung und myofaszialer Verbindung.

Ein Stretch für den Hüftbeuger mag kurzfristig Entlastung bringen – doch erst, wenn die gesamte vordere Linie (vom Spann bis zum Scheitel) aktiv in Länge arbeitet, kehrt die Funktion wirklich zurück.

Die große Bewegung integriert die kleinen.

Das Ganze formt die Teile – nie umgekehrt.


Minimalismus als Konsequenz

Minimalismus im Training ist kein ästhetisches Konzept, sondern die logische Konsequenz funktioneller Anatomie.

Fünf Bewegungen genügen, um den Körper in all seinen Ketten, Linien und Bögen anzusprechen.

Nicht, weil weniger bequemer wäre – sondern weil mehr schlicht unnötig ist.

Diese fünf Bewegungen sind keine Übungen, sondern Prinzipien in Bewegung. Sie schaffen Raum, Ordnung, Spannung und Länge – und bringen dich zurück zu jener Funktionsweise, für die dein Körper ursprünglich gebaut wurde.


Von Kompression zu Expansion

ARC ist keine Abkehr vom Hardstyle, sondern seine natürliche Weiterführung.

Wo Hardstyle das Prinzip der Vorspannung (Pre-Tension) nutzt, verlagert ARC dieselbe Qualität in die Länge: eine kontrollierte, bewusste Expansion, die den Körper elastisch, lebendig und adaptiv hält.

ARC-Tension ist somit Pre-Stretch in seiner aktivsten Form – nicht als passives Ziehen, sondern als aktives Spannen in Richtung Weite.


Ein persönlicher Gedanke

Ich weiß, wie es ist, wenn der Körper sich weigert, sich zu bewegen – wenn jeder Atemzug an eine Grenze erinnert.

Ich habe diese Erfahrung gemacht, lange bevor ARC entstand.

Doch das ist eine andere Geschichte – eine, die erklärt, warum ich dieses System entdeckt und weiter entwickelt habe.

Und sie folgt als Nächstes.


Ausblick:

Die fünf Bewegungen

Die fünf Bewegungen des ARC-Systems sind archetypische Spannungsmuster. Jede steht für eine Linie, einen Fluss, ein Prinzip. Gemeinsam bilden sie den Bogen, der den Körper von innen heraus organisiert und befreit.

In den kommenden Teilen lernst du sie kennen, hier ein Vorgeschmack:

OPEN - öffnet dich,

BOW - beugt dich,

SHIFT - verlagert dich,

ROTATE - dreht dich und

MERGE - verbindet dich.

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